Kommunalwahlen 2019 in Baden-Württemberg

Am 26. Mai 2019 konnten rund 8,7 Millionen wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger bei den Kommunalwahlen in Baden-Württemberg ihre Stimmen abgeben. Deutlich mehr Bürgerinnen und Bürger machten von ihrem Wahlrecht gebrauch, die Wahlbeteiligung stieg an.
Diese Seite bietet Analysen der Prognosen und einen Überblick über den aktuellen Stand der Wahlergebnisse.
Kurz & knapp: Begriffe erklärt
Stimmzettel-Ergebnis
Stimmzettel-Ergebnis
Stimmzettel-Ergebnis
Dafür werden die unverändert abgegebenen Stimmzettel ausgezählt. Bei diesem Ergebnis fehlen jedoch kumulierte oder panaschierte Stimmzettel. Diese werden erst bei der Feinauszählung erfasst, denn deren Auszählung ist zeitaufwändiger.
Das Stimmzettel-Ergebnis stellt daher eine schnelle erste, aber grobe Tendenz der Wahlergebnisse dar.
Bei der Gemeinderatswahl 2014 betrug der Anteil der veränderten Stimmzettel in Mannheim etwa 64 Prozent - all diese Stimmen wurden im Stimmzettel-Ergebnis nicht mitgezählt. Das Stimmzettel-Ergebnis sagte daher wenig über die finale Wahlentscheidung aus.
(2019 veröffentlichte Mannheim ein Stimmzettel-Ergebnis.)
Sitzverteilung
Sitzverteilung
Sitzverteilung:
Sie wird in ganzen Zahlen angegeben. Die Sitzverteilung sagt aus, welcher Partei oder Wählervereinigung insgesamt in ganz Baden-Württemberg wie viele Sitze in den Gemeinderäten und Kreistagen zustehen.
Beispiel: Die Sitzverteilung der Gemeinderatswahl zeigt, dass Partei B in Baden-Württemberg mit 344 Sitzen die meisten Sitze bekam.
Stimmenverteilung
Stimmenverteilung
Stimmenverteilung:
Sie wird in Prozent angegeben. Sie sagt nichts über den Kreistag oder Gemeinderat vor Ort aus, sondern bezieht sich auf ganz Baden-Württemberg. Die Stimmverteilung beantwortet die Frage: Wie viel Prozent aller gültigen Stimmen fielen auf Kandidierende einer bestimmten Partei oder Wählervereinigung?
Beispiel: In ganz Baden-Württemberg wurden 54 Prozent der gültigen Stimmen für Kandidierende der Partei A abgegeben.
Wählervereinigungen
Wählervereinigungen
„Wählervereinigungen“ bezeichnet alle politischen Gruppierungen, die keine Parteien sind. Das können Gruppieriungen ganz unterschiedlicher kommunalpolitischer Richtungen sein, wie zum Beispiel die Freien Wähler, grüne Listen, Frauenlisten, linksorientierte Listen oder Einzelbewerber.
Kommunalwahl - was ist das?
Kommunalwahl - was ist das?
Was wird bei einer Kommunalwahl gewählt?
- Gemeinderäte und Ortschaftsräte,
- Kreisräte in 35 Landkreisen,
- die Regionalversammlung des Verband Region Stuttgart in der Landeshauptstadt und im Stuttgarter Umkreis.
Außerdem gab es Direktwahlen der Bezirksbeiräte in Gemeinden mit mehr als 100 000 Einwohnern. Kommunalwahlen finden alle fünf Jahre statt, zuletzt 2014.
Kreistagswahlen 2019
In jedem der 35 Landkreise in Baden-Württemberg wird ein Kreistag gewählt. Die vorläufigen Ergebnisse beziehen sich auf die Sitz- und Stimmverteilung aller Kreistage zusammengerechnet. Jeder einzelne Kreistag vor Ort kann natürlich von Gesamtergebnis abweichen.
Frauenanteil:
Erneut sind die Kreistage überwiegend mit Kreisräten besetzt. Nicht einmal jede vierte gewählte Person ist weiblich. Weitere Informationen zum Frauenanteil in der Kommunalpolitik und den Kreistagen finden Sie hier.
Der Trend der Europa- und Gemeinderatswahlen setzte sich auch auf Kreistagsebene fort: Die Grünen gewinnen die meisten Stimmen dazu, CDU und SPD verlieren Stimmanteile. Auch die AfD konnte mehr Stimmen für sich gewinnen. 2019 waren in allen Kreistagen insgesamt 2 254 Sitze zu besetzen. Die Sitze verteilen sich wie folgt:
Ergebnisse der Kreistagswahlen 2019
Vorläufiges Endergebnis, Juni 2019
Sitze | Prozent | |
---|---|---|
CDU | 642 | 28,3 |
Wählervereinigungen | 549 | 24,2 |
Grüne | 386 | 17,5 |
SPD | 322 | 14,0 |
FDP | 138 | 6,2 |
AfD | 125 | 5,5 |
Linke | 40 | 2,0 |
Gemeinsame Wahlvorschläge | 30 | 1,3 |
Andere Parteien | 22 | 0,9 |
Zur Quelle: Statistisches Landesamt, PM 133/2019
Wahlbeteiligung bei den Kreistagswahlen 2019
Wie bei allen Wahlen am 26. Mai stieg auch bei den Kreistagswahlen die Beteiligungsquote deutlich an. Von rund 7,1 Millionen Wahlberechtigten für die Kreistagswahlen gaben 58,6 Prozent ihre Stimme ab. Das bedeutet ein Plus von 9,0 Prozentpunkten gegenüber den Kreistagswahlen 2014. Damals nahm nicht einmal die Hälfte (49,6 %) der Wahlberechtigten an der Wahl teil.
Weitere Informationen
Gemeinderatswahl 2019

Stuttgart
Stuttgart

Grüne stärkste Kraft
Die Grünen wurden stärkte Kraft im Stuttgarter Gemeinderat: Mit 26,3 Prozent der Wählerstimmen und entsprechend 16 Sitzen sind die Grünen mit Abstand stärkste Kraft im Rathaus der Landeshauptstadt. Im Vergleich zur Wahl 2014 verlor die CDU 8,9 Prozentpunkte an Stimmen und wurde dadurch zweitstärkste Kraft.
Weitere Informationen
Infos: Der Stuttgarter Gemeinderat hat 60 Sitze.
Rückblick 2014: Nach der Wahl 2014 wurde in Stuttgart die CDU wieder die stärkste Fraktion im Gemeinderat mit 17 Sitzen. Das entsprach rund 28 Prozent der Wählerstimmen. Sie verdrängte die Grünen auf Platz zwei, die 14 Sitze erhielten. Verluste musste die SPD hinnehmen. Sie kam auf 14 Prozent der Stimmen und erhielt neun Sitze.
Karlsruhe
Karlsruhe

Grüne stärkste Kraft
Die Grünen wurden mit 15 Sitzen stärkte Kraft im Karlsruher Gemeinderat. Mehr als 10 Prozentpunkte mehr Stimmen der Wählerinnen und Wähler konnten die Grünen im Vergleich zur Wahl 2014 ergattern und lösten so die CDU ab.
Diese verlor deutlich an Stimmen: 7,7 Prozentpunkte weniger. Sie bekam mit 15 Prozent den zweitgrößten Stimmenanteil, gefolgt von der SPD (14,4 Prozent).
Weitere Informationen:
Rückblick 2014: In Karlsruhe blieb die CDU stärkste Fraktion unter elf Parteien und Gruppierungen. SPD und Grüne folgten einander dicht auf Platz zwei und drei. Auch in Karlsruhe zog die AfD mit drei Sitzen in den Gemeinderat ein.
Mannheim
Mannheim

Grüne stärkste Kraft & hohe Wahlbeteiligung
Nicht nur in Stuttgart und Karlsruhe, auch in Mannheim wurden die Grünen stärkte Kraft im Gemeinderat. Sie erhielten 24,4 Prozent der Stimme. Mehr als acht Prozentpunkte mehr Stimmen der Wählerinnen und Wähler konnten die Grünen im Vergleich zur Wahl 2014 ergattern.
Die Grünen lösten damit die SPD als ehemals stärkste Fraktion im Gemeinderat ab. Die CDU verlor sieben Prozentpunkte an Stimmen, die SPD 6,1.
Insgesamt gaben 118.597 (2014: 89.833) von rund 239.000 wahlberechtigten Mannheimerinnen und Mannheimern ihre Stimme bei der Gemeinderatswahl ab. Damit stieg die Wahlbeteiligung deutlich.
Weitere Informationen:
Rückblick: Die besten Ergebnisse erzielten in Mannheim die SPD (27,3 Prozent) und die CDU (26,1 Prozent). Die Grünen waren mit einem Stimmenanteil von 16,3 Prozent die Drittstärksten. Die AfD schickte mit 7,8 Prozent drei Mitglieder in den Gemeinderat; 2015 traten jedoch alle drei aus der Fraktion aus und setzten ihre Arbeit als Gruppierung Bürgerfraktion fort. Die Wahlbeteiligung lag mit 38,7 Prozent unter dem landesweiten Durchschnitt.
Freiburg
Freiburg

Freiburg: Grüne als Gewinner, viele kleine Fraktionen & hohe Wahlbeteiligung
Die Grünen sind allein auf dem Siegertreppchen: Sie konnten 26,5 Prozent der Wählerstimmen gewinnen. Erst mit einigem Abstand folgen Platz zwei und drei: Die SPD erhielt einen Stimmenanteil von 12,7, die CDU von 11,8 Prozent. Viele kleinere Vereinigungen bekamen einen relevanten Stimmenanteil und zogen so in den Gemeinderat ein.
Die Wahlbeteiligung liegt aktuell bei rund 62,8 Prozent - ein gutes Ergebnis!
Weitere Informationen:
Rückblick 2014: In Freiburg machten die Grünen mit 24,3 Prozent das Rennen und erhielten damit elf von 48 Sitzen im Gemeinderat. Ihnen folgten die CDU (18,3 Prozent), dann die SPD (16,7 Prozent) und schließlich die FDP (4,8 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag mit 51,4 Prozent leicht über dem landesweiten Durchschnitt.
Heidelberg
Heidelberg

Rückblick: In Heidelberg erhielt die CDU mit 20,8 Prozent die meisten Stimmen. Die Grünen konnten sich über den größten Stimmenzuwachs freuen: Trotz einer Abspaltung von der Grün-Alternativen Liste Heidelberg (GAL) vereinten sie 19,7 Prozent der Stimmen auf sich und konnten somit die SPD (17,3 Prozent Stimmenanteil) als zweitstärkste Kraft ablösen. Die AfD zog mit zwei Sitzen und die Piratenpartei mit einem Sitz neu in den Gemeinderat ein. Dieser wurde zur Wahl 2014 von 40 auf 48 Sitze erweitert.
Ulm
Ulm

Rückblick 2014: In Ulm machten die stärksten drei Kräfte ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Die CDU erhielt 22,3 Prozent der Stimmen, die SPD 19,5 Prozent und die Grünen 19,3 Prozent. Während die FDP Verluste hinnehmen musste, freute sich die Linke über einen Stimmenzuwachs. Die Wahlbeteiligung lag mit 46,4 Prozent leicht unter dem Landesdurchschnitt.
Heilbronn
Heilbronn

Rückblick 2014: In Heilbronn erzielte die CDU 30,7 Prozent und wurde so mit zwölf von 40 Sitzen stärkste Kraft im Gemeinderat. Darauf folgte knapp die SPD (27 Prozent). Platz drei belegten die Grünen mit 12,6 Prozent. Die AfD trat zum ersten Mal an und erhielt mit 4,1 Prozent Stimmenanteil zwei Sitze. 39,1 Prozent der Wahlberechtigten stimmten ab, womit die Wahlbeteiligung unter dem Durchschnitt in Baden-Württemberg lag.
Pforzheim
Pforzheim

Rückblick 2014: Den größten Erfolg hatte in Pforzheim die CDU mit 30,8 Prozent. Die SPD lag mit 16,4 Prozent auf dem zweiten Platz. Der Wählervereinigung Grüne Liste Pforzheim auf Platz drei folgte nur knapp die AfD, die 10,8 Prozent der Stimmen erhielt. Die Wahlbeteiligung lag mit 33,8 Prozent deutlich unter dem Landesdurchschnitt.
Verband Region Stuttgart

Die vorläufigen Ergebnisse des Verbands Region Stuttgart stehen fest:
https://www.region-stuttgart.org/regionalwahl/
Wir bereiten sie zeitnah auf dieser Seite auf.
Wahlbeteiligung

Wie viele Bürgerinnen und Bürger durften wählen?
Insgesamt schätzte das statistische Landesamt die Zahl der Wahlberechtigten für die Kommunalwahlen 2019 auf rund 8,7 Millionen. Darunter befinden sich gut 7,9 Millionen Deutsche und knapp 820 000 Unionsbürgerinnen und -bürger.
Bei den Kommunalwahlen darf man ab 16 Jahren wählen (zur Erstwählerwebseite). 2019 gab es laut Schätzung rund 200 000 minderjährige Wahlberechtigte. Die Minderjährigen machen somit knapp 2,4 Prozent der Wahlberechtigten aus.
Wahlbeteiligung der letzten Wahlen
Wie viele der Wahlberechtigten werden in Baden-Württemberg tatsächlich zur Wahl gehen? Der Trend der vergangenen Wahlen zeigt, dass die Wahlbeteiligung zurück geht.
Wahlbeteiligung in % | |||
---|---|---|---|
Wahl | 2009 | 2014 | 2019 |
Gemeinderatswahlen | 50,7 | 49,1 | 58,6 |
Kreistagswahlen | 51,5 | 49,6 | 58,6 |
Verband Region Stuttgart | 53,5 | 52,6 | 65,9 |
Datenquelle: eigene Zusammenstellung, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Wahlbeteiligung nach Gemeindegröße
Wahlberechtigte in Gemeinden mit wenig Einwohnern gehen eher zur Wahl als in großen Gemeinden.
Wahlbeteiligung in Prozent | ||
---|---|---|
Gemeindegröße | 2014 | 2019 |
unter 2.000 | 61,9 | noch unbekannt |
2.000–5.000 | 56,4 | noch unbekannt |
5.000–10.000 | 52,9 | noch unbekannt |
10.000–20.000 | 49,9 | noch unbekannt |
20.000–50.000 | 45,9 | noch unbekannt |
50.000–100.000 | 44,7 | noch unbekannt |
100.000–250.000 | 44,7 | noch unbekannt |
250.000 und mehr | 44,2 | noch unbekannt |
Datenquelle: © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2019
Wahlbeteiligung nach Gemeinden
Wie viele Wahlberechtigte haben in den jeweiligen Gemeinden 2014 den Gemeinderat gewählt? Und wie verteilten sich die Stimmen auf die Parteien? Eine interaktive Grafik stellt das Statistische Landesamt hier zur Verfügung.
Sitzverteilung: Wer bekam wie viele Sitze zugeteilt?
Gemeinderatswahlen | Kreistagswahlen | ||||||
2019 | 2014 | 2009 | 2019 | 2014 | 2009 | ||
CDU | 4.104 | 4.749 | 5.129 | 642 | 800
| 832 | |
SPD | 2.008 | 2.378 | 2.444 | 322 | 390
| 398 | |
Grüne | 1.344 | 780 | 624 | 386 | 277 | 230 | |
FDP | 381 | 247 | 388 | 138 |
| 164 | |
Die Linke | 68 | 50 | 24 | 40 | (unter andere) | (unter andere) | |
AfD | 120 | 28 | 125 | (unter andere) | (unter andere) | ||
Andere Parteien | 244 | 38 | 19 | 22 | 75 | 42 | |
Gemeinsame Wahlvorschläge | 771 | 979 | 1.006 | 30 | 41 | 47 | |
Wähler- vereinigungen | 8.530 | 8.787 | 8.737 | 549 | 538 | 560 |
Angaben in Sitzanzahl
Datenquelle: © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2019
Stimmverteilung: Wer bekam wie viel Prozent der Stimmen?
Stimmverteilung: Wer bekam wie viel Prozent aller Stimmen?
Stimmverteilung: Wer bekam wie viel Prozent aller Stimmen?
Gemeinderatswahl | Kreistagswahl | |||||
2019 | 2014 | 2009 | 2019 | 2014 | 2009 | |
CDU | 22,3 | 28,3 | 28,2 | 28,3 | 34,7 | 33,5 |
SPD | 14,2 | 17,7 | 18,2 | 14,0 | 18,2 | 18,6 |
Grüne | 17,2 | 11,5 | 10,3 | 17,5 | 13,2 | 11,7 |
FDP | 5,1 | 3,7 | 6,2 | 6,2 | 4,8 | 7,8 |
Die Linke | 2,3 | 1,7 | 1,3 | 2,0 | 2,0 | 1,5 |
AfD | 3,0 | 1,5 | - | 5,5 | 0,9 | - |
Andere Parteien | 2,1 | 0,9 | 0,5 | 0,9 | 1,0 | 1,2 |
Gemeinsame Wahlvorschläge | 3,2 | 3,3 | 3,9 | 1,3 | 2,0 | 2,3 |
Wähler- vereinigungen | 30,6 | 31,4 | 31,4 | 24,2 | 23,2 | 23,4 |
Angaben in Prozent.
Warum ist die Stimmverteilung nicht so aussagekräftig?
Warum ist die Stimmverteilung nicht so aussagekräftig?
Das Verhältnis der auf die Parteien und Wählervereinigungen entfallenen Sitze hat bei den Kommunalwahlen mehr Aussagekraft als das Stimmenverhältnis.
Warum?
- Die Besonderheiten des baden-württembergischen Kommunalwahlrechts (den Wählern stehen in den kleinsten Gemeinden nur acht, in den größten dagegen bis zu 60 Stimmen zur Verfügung; häufig wird die Gesamtzahl der zur Verfügung stehenden Stimmen bewusst nicht voll ausgeschöpft) bieten für das Stimmenverhältnis keine zuverlässige Vergleichsbasis.
- Ein zuverlässiger landesweiter Vergleich der Stimmenzahlen ist bei den Kommunalwahlen auch deshalb nicht möglich, weil die Parteien und Wählervereinigungen nicht gleichmäßig in allen Gemeinden und Landkreisen angetreten sind. (Die Parteien sind überwiegend in den größeren Städten und Gemeinden des Landes vertreten, in denen sie naturgemäß mehr Stimmen auf sich vereinigen können als in den kleineren Gemeinden, in denen die Wählervereinigungen besonders hervortreten.)
(Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg)
Frauenanteil in der Kommunalpolitik
Kommunalpolitik ist noch überwiegend männlich
Baden-Württemberg ist, Stand 2019, bundesweites Schlusslicht bei der politischen Partizipation von Frauen. Frauen sind noch lange nicht zu gleichen Teilen in der Kommunalpolitik vertreten wie Männer, wie diese Zusammenstellung der Seite www.frauenwahlrecht-bw.de zeigt. Nur ein Beispiel: Nach der Wahl 2014 waren durchschnittlich vier von fünf Kreistagsmitgliedern männlich. Bis Frauen in der Kommunalpolitik den Anteil an Macht, Einfluss, Ämtern und Mandaten innehaben, der ihrem Anteil an der Bevölkerung entspricht, wird es noch lange dauern.
Was sind die Ursachen?
- Weniger Frauen erhalten in Baden-Württemberg eine Chance auf einen Listenplatz als Männer.
- Selbst wenn Frauen kandidieren, werden sie laut Statistischem Landesamt weniger häufig von den Wählerinnen und Wählern gewählt als männliche Kandidaten.
Die meisten Frauen für Kreistage und Gemeinderäte stellten im Wahljahr 2014 die Grünen auf (44 und 46 Prozent weibliche Wahlvorschläge), gefolgt von der SPD (35 und 33 Prozent weibliche Wahlvorschläge).
Hat sich die Situation für Frauen verbessert? Noch liegen keine Ergebnisse zum Anteil der gewählten Frauen vor. Unsere Slideshow zeigt die bisherige Verteilung von Männern und Frauen.
Frauen in Gemeinderäten
Frauen in Kreistagen
Frauenanteil bei der Kreistagswahl 2019
Nicht einmal jedes vierte Mitglied ist eine Frau
Auch die Kreistage werden weiblicher - aber schleppend. Noch immer ist der Anteil der Frauen in keinster Weise ihrem Bevölkerungsanteil entsprechend. Nicht einmal jedes vierte Kreistagsmitglied in Baden-Württemberg ist weiblich.
Leichter Anstieg
Entsprechend der vorläufigen Ergebnisse gingen 504 der 2 254 Mandate an Frauen. Der Frauenanteil stieg in Kreistagen damit um 3,3?Prozentpunkte auf 22,4 Prozent (2014: 19,1%).
Vorbild: Die Grünen
Der Frauenanteil unterscheidet sich je nach Partei oder Wahlvorschlag erheblich. Bei den Grünen ist jede zweite gewählte Person weiblich, bei den Linken und der SPD ungefähr jede dritte. Schlusslichter bilden CDU, FDP und AfD, bei denen rund jede zehnte gewählte Person weiblich ist.
Parteien mit dem höchsten Frauenanteil an Kreistagsabgeordneten
Grüne | 52,8 |
Linke | 30,0 |
SPD | 27,6 |
Gemeinsame Wahlvorschläge | 23,3 |
Wählervereinigungen | 15,5 |
CDU | 12,1 |
FDP | 10,9 |
AfD | 9,6 |
Andere Parteien | 9,1 |
Quelle: Statistisches Landesamt, PM: 138 / 2019
Landkreise mit dem höchsten Frauenanteil an Kreistagsabgeordneten:
- 34,3 Prozent: Tübingen
- 29,9 Prozent: Reutlingen
- 29,3 Prozent: Schwäbisch Hall
Landkreise mit dem niedrigsten Frauenanteil an Kreistagsabgeordneten:
- Heidenheim mit 13,0%,
- Zollernalbkreis mit 12,7%
- Rottweil mit 10,6%
E-Learning-Kurs: Frauen verändern ihre Kommune

Frauen werden in den Gemeinderäten gebraucht – nicht einmal ein Viertel der Gewählten ist weiblich. Wie können sich Frauen politische Entscheidungsgremien erobern? Wie funktioniert Kommunalpolitik in Baden-Württemberg? Der Kurs informiert und ermöglicht einen Austausch unter den Teilnehmenden; eine Tutorin berät und begleitet die Kursgruppe.
Der Kurs kann auf Anfrage gebucht werden. Die Teilnahmegebühr liegt bei 50 Euro (pro Person).
Kontakt: sabine.keitel@ lpb.bwl.de
Für weitere Informationen und Beratung zum Thema Frauen in der Kommunalpolitik wenden Sie sich gerne an beate.doerr@. lpb.bwl.de
Informationen zur Kommunalwahl 2019
Archiv: Wahlanalyse 2019
Archiv: Wahlanalyse 2019
449 von 11101 Gemeinden und 8 von 35 Landkreisen sind ausgezählt (Stand: 10 Uhr)
Die vorläufigen Ergebnisse, die bereits vorliegen, zeichnen denselben Trend, der sich auch bei der Europawahl durchsetzte:
- eine gestiegene Wahlbeteiligung (Aktuell: Kreistagswahl 58 Prozent, Gemeinderatswahl 58 Prozent)
- Verluste für CDU und SPD und mehr Stimmen für die Grünen, wobei die Differenz in ganz Baden-Württemberg abgeschwächter ist als in den Gemeinderatswahlen der großen Städte.
Für weitere Informationen:
Zur Stimmverteilung Kreistagswahl (Statistisches Landesamt)
Zur Stimmverteilung Gemeinderatswahl (Statistisches Landesamt)
Freiburg: Hohe Wahlbeteiligung & Grüne als Gewinner
Die Freiburger Gemeinderatswahl ist vorläufig ausgezählt. Die Grünen sind einsam auf dem Siegertreppchen: 26,5 Prozent der Wählerstimmen konnten sie gewinnen. Das zeigt das vorläufige Ergebnis der Auszählung an fritz.freiburg.de/wahl/gw19.htm. Erst mit einigem Abstand folgen Platz zwei und drei: Die SPD hat einen Stimmenanteil von 12,7, die CDU von 11,8 Prozent. Interessant ist außerdem, wie viele kleinere Parteien einen relevanten Stimmenanteil erreichen konnten und somit Chancen auf Sitze im Gemeinderat haben.
Die Wahlbeteiligung liegt aktuell bei rund 60 Prozent - ein gutes Ergebnis!
Übersicht der vorläufigen Ergebnisse
Verband Region Stuttgart: https://www.region-stuttgart.org/regionalwahl/
Stuttgart: https://statistik.stuttgart.de/wahlen/html/gemeinderatswahl/2019/stadtbezirke_alleParteien.html
Freiburg: https://fritz.freiburg.de/wahl/gw19.htm
Mannheim: https://web2.mannheim.de/GRW2019/index.html
Mannheim: Stimmzettelergebnis & höhere Wahlbeteiligung
Insgesamt gaben 118.597 (2014: 89.833) von rund 239.000 wahlberechtigten Mannheimerinnen und Mannheimern ihre Stimme bei der Gemeinderatswahl ab. Damit stieg die Wahlbeteiligung deutlich. auf 49,7 Prozent, doch trotzdem ging nicht jeder oder jede zweite Wahlberechtigte zur Urne.
Beim Stimmzettelergebnis, das noch in der Wahlnacht geliefert wurde, teilen sich die Grünen und die SPD den Platz der stärksten Partei mit jeweils 23,5 Prozent der Wählerstimmen. Im Vergleich zur letzten Wahl 2014 gewinnen die Grünen rund sieben Prozentpunkte dazu, die SPD verliert rund vier. Drittstärkste Partei ist die CDU mit 20,6 Prozent.
Begriffserklärung: Wie aussagekräftig ist ein Stimmzettelergebnis?
Zur detaillierten Analyse der Gemeinderatswahlen
PROGNOSE (21 Uhr):
Neue stärkste Kraft: Die Grünen gewinnen voraussichtlich deutlich dazu
In Stuttgart, Karlsruhe und Mannheim werden die Grünen wahrscheinlich mit deutlichem Abstand die stärkste Kraft in den jeweiligen Gemeinderäten sein: Das sagt die Prognose von infratest dimap voraus, die der SWR um 21 Uhr aktualisierte. In Stuttgart würden sie laut Prognose knapp 28 Prozent, in Mannheim knapp 25 und in Karlsruhe sogar mehr als 30 Prozent der Stimmen erreichen.
Herbe Verluste könnten der CDU drohen, der jeweils mindestens 6,9 Prozentpunkte in den Gemeinderäten fehlen. Auch die SPD würde der Prognose nach in allen drei Städten Stimmen verlieren. In Mannheim, wo sie 2014 noch die meisten Stimmen hatte, kommt sie nur auf knapp 20 Prozent.
Analysen der Gemeinderatswahlen
Die Wahlbeteiligung könnte steigen
Laut mehreren Medienberichten gaben bis 14 Uhr deutlich mehr Wählerinnen und Wähler im Ländle ihre Stimmen ab als zur selben Uhrzeit bei der Wahl 2014. Mit knapp 30 Prozent Wahlbeteiligung war der Wert rund fünf Prozentpunkte höher. In der Landeshauptstadt waren bis 14 Uhr sogar rund 40 Prozent der Wählerinnen und Wähler zur Urne gegangen.
Weitere Informationen: ntv
Warum dauert es lange, bis die Ergebnisse da sind?
Warum dauert es lange, bis die Ergebnisse da sind?

Am 26. Mai finden nicht nur Kommunalwahlen, sondern auch die Europawahl statt. Die Ermittlung des Wahlergebnisses für die Europawahl hat Vorrang vor der Ermittlung der Ergebnisse für die Kommunalwahlen oder der Mitglieder der Regionalversammlung (§ 51i KomWO). Deswegen sind die Ergebnisse erst später bekannt.
Am 27. Mai stehen die ersten vorläufigen Gemeinde- und Kreisergebnisse der Kommunalwahlen fest. Diese veröffentlicht das Statistische Landesamt. Zusammengefasste Ergebnisse für ganz Baden-Württemberg gibt das statistische Landesamt Anfang Juni bekannt.
Zeitplan im Detail
Zeitplan im Detail
Gemeinderatswahlen
Einzelne Städte wie Mannheim veröffentlichen erste Ergebnisse bereits am Wahlabend. Der SWR liefert außerdem um 18 Uhr Zahlen der Gemeinderatswahlen aus Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe, die von infratest dimap erhoben werden.
Kreistagswahlen
"Zeitlich erfolgt die Auszählung der Kreistagswahlergebnisse nach der vorläufigen Ermittlung der Ergebnisse der Europawahl", gibt der Landkreistag bekannt. Daher sind die vorläufigen Ergebnisse erst ab dem 27. Mai verfügbar.
Verband Region Stuttgart
Am späten Wahlabend, frühestens ab 22 Uhr, sollen erste Ergebnisse veröffentlicht werden.
Endgültige amtliche Ergebnisse
Die endgültigen amtlichen Ergebnisse der Kommunalwahlen in Baden-Württemberg liegen dem Statistischen Landesamt laut Pressemitteilung voraussichtlich im Herbst 2019 vor.
Rückblick: Termine und Fristen 2019
Termine
Termine
Die voraussichtlichen Termine und Fristen für die Kommunalwahlen 2019

Am 26. Mai 2019 werden in Baden-Württemberg wieder die Gemeinderäte in 1.101 Städten und Gemeinden sowie die Ortschaftsräte in 410 Gemeinden mit Ortschaftsverfassung gewählt. Gewählt werden auch die Kreisräte in den 35 Landkreisen. In der Region Stuttgart wird außerdem die Regionalversammlung des Verbands Region Stuttgart neu gewählt.
Wann & wo wählen wir?
Wann & wo wählen wir?
Gewählt wird in den von den Gemeinden ein gerichteten Wahllokalen.
Die Wahllokale öffneten am Wahltag - Sonntag, 26. Mai 2019 - um 8 Uhr und schlossen um 18 Uhr.
Die Adresse des für den eigenen Wohnort zu ständigen Wahllokals war auf der Wahlbenachrichtigung vermerkt. Diese bekamen alle Wahlberechtigten mindestens drei Wochen vor dem Wahltag.
Bei Verhinderung am Wahltag gab es die Möglichkeit zur Briefwahl. Briefwahlunterlagen konnten beim zuständigen Wahlamt angefordert werden.
Terminübersicht für die Kommunalwahl
Terminübersicht für die Kommunalwahl
August 2018 | Nominierung der Listen Die Aufstellungsversammlung, in der die Bewerberinnen und Bewerber für einen Wahlvorschlag gewählt werden, durfte für die Wahlen im Jahr 2019 frühestens ab 20. August 2018 stattfinden. |
März 2019 | Bekanntmachung der Wahl Mindestens 69 Tage im Voraus, also spätestens am 18. März 2019, gab die Bürgermeisterin oder der Bürgermeister die Gemeinderatswahl und der Landrat die Kreistagswahl bekannt (KomWG §3 Abs. 1). Sie veröffentlichten außerdem die Zahl der zu wählenden Mitglieder (ggf. bei unechter Teilortswahl für die Wohnbezirke bzw. bei der Kreistagswahl für die Wahlkreise) sowie eine Aufforderung, Wahlvorschläge einzureichen (KomWO § 1 Abs. 1 und 2). |
Frist für die Einreichung der Wahlvorschläge | |
am 1. Tag nach der öffentlichen Bekanntmachung | Die Wahlvorschläge konnten frühestens am Tag nach der Bekanntmachung der Wahl beim Vorsitzenden des Gemeindewahlausschusses schriftlich eingereicht werden. Da die Gemeinden die Wahl zu unterschiedlichen Terminen bekannt machen, erfragten Sie diesen Zeitpunkt am besten bei Ihrer Stadt oder Gemeindeverwaltung. Die Wahlvorschläge mussten spätestens am 59. Tag vor der Wahl, also am 28. März 2019, bis 18 Uhr beim Vorsitzenden des jeweils zuständigen Wahlausschusses eingereicht werden (KomWO § 13). |
Wahlbenachrichtigung | |
bis 5. Mai 2019 | Spätestens bis drei Wochen vor der Wahl erhielten Sie, ohne dass Sie etwas tun mussten, die Wahlbenachrichtigung, auf der die Verwaltung mitteilte, dass Sie wählen dürfen und in welchem Wahllokal Sie wählen dürfen. (KomWo § 5) Achtung! Wenn Sie nicht spätestens bis 5. Mai 2019 eine Wahlbenachrichtigung erhalten haben, dann sollten Sie sich auf Ihrem Rathaus erkundigen, warum Sie nicht benachrichtigt wurden. |
Stimmzettel | |
eine Woche vor der Wahl | Damit Sie sich in Ruhe auf die Wahl vorbereiten konnten, schickte Ihnen Ihre Stadt oder Gemeinde bis etwa eine Woche vor der Wahl Ihre Stimmzettel und ein Merkblatt mit Hinweisen zur Stimmabgabe zu. |
26. Mai 2019 | Am Wahltag hatte Ihr Wahllokal von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet. Im Wahllokal erhielten Sie einen Stimmzettelumschlag, in den Sie Ihre Stimmzettel stecken konnten. Wenn Sie Ihren Stimmzettel verschrieben hatten oder nicht mehr finden konnten, bekamen Sie im Wahllokal einen neuen Stimmzettel und konnen ihn dort ausfüllen. |
So kommt der Wahltermin zustande
So kommt der Wahltermin zustande

Das Kommunalwahlgesetz sieht vor, dass die nächsten regelmäßigen Kommunalwahlen in Baden-Württemberg in der Zeit zwischen dem 10. Mai und dem 20. November 2019 stattfinden. Wahltag muss ein Sonntag sein. Der Wahltag wird vom Innenministerium bestimmt und im Staatsanzeiger bekannt gemacht.
Zum beabsichtigten Wahltermin wurden die kommunalen Landesverbände, der Verband Region Stuttgart, die Landesverbände der im Landtag vertretenen Parteien und der Freien Wähler sowie die Kirchen angehört. Dabei wurden keine Einwände erhoben.
Die Kommunalwahl in Baden-Württemberg findet traditionell zusammen mit der Europawahl statt. Die EU-Mitgliedstaaten billigten am 20. März 2018 einen entsprechenden Vorschlag der Fraktionen im Europaparlament, wie der EU-Rat mitteilte. Die Wahltermine wurden am 18. April 2018 im Plenum mit 492 zu 14 Stimmen bei 24 Enthaltungen bestätigt. Für Baden-Württemberg heißt das, dass am Sonntag, dem 26. Mai 2019 gewählt wird.